Die HIV-assoziierte kognitive Beeinträchtigung
Die HIV-assoziierte kognitive Beeinträchtigung, auch bekannt als HIV-assoziierte Neurokognitive Störung (HAND), beschreibt eine Reihe von kognitiven Defiziten, die bei HIV-infizierten Patienten auftreten können. Diese Störungen stehen in enger Verbindung zu Demenzerkrankungen.
Was ist die HIV-assoziierte kognitive Beeinträchtigung?
- HAND umfasst verschiedene Ausprägungen kognitiver Beeinträchtigungen bei HIV-Patienten, von leichten neurokognitiven Defiziten bis hin zur HIV-assoziierten Demenz (HAD).
- Häufig betroffene Funktionen sind Aufmerksamkeit, Konzentration, Informationsverarbeitung, Gedächtnis, Motorik und exekutive Funktionen.
- Die Symptome können bereits in frühen Stadien der HIV-Infektion auftreten und sich im Laufe der Zeit verstärken.
- Ursache sind direkte und indirekte Effekte des HI-Virus auf das Gehirn und die Entzündungsreaktionen des Immunsystems.
Formen der HIV-assoziierten kognitiven Beeinträchtigung
Man unterscheidet drei Hauptformen von HAND:
- Asymptomatische Neurokognitive Beeinträchtigung (ANI): Leichte kognitive Defizite ohne Beeinträchtigung der Alltagsfunktionen.
- Leichte Neurokognitive Störung (MND): Mäßige kognitive Beeinträchtigungen, die den Alltag leicht beeinflussen.
- HIV-assoziierte Demenz (HAD): Schwere kognitive Defizite, die das tägliche Leben stark beeinträchtigen und einer Demenz entsprechen.
Verbindung zu Demenz
Die HIV-assoziierte Demenz (HAD) ist die schwerste Form von HAND und ähnelt klinisch anderen Demenzformen:
- Starke Beeinträchtigungen von Gedächtnis, Konzentration, Sprache und Motorik
- Persönlichkeitsveränderungen und Verhaltensauffälligkeiten
- Einschränkungen bei Aktivitäten des täglichen Lebens
- Ursächlich kommt es durch die HIV-Infektion zu Entzündungen, Schädigungen und Zelluntergang in verschiedenen Hirnregionen.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose von HAND erfolgt durch:
- Neuropsychologische Testung der kognitiven Funktionen
- Bildgebung (MRT, CT) zur Darstellung von Hirnveränderungen
- Ausschluss anderer Ursachen durch Blut- und Liquoruntersuchungen
Die Behandlung zielt auf eine bestmögliche Kontrolle der HIV-Infektion ab:
- Antiretrovirale Therapie (ART) zur Unterdrückung der Viruslast
- Behandlung von Komorbiditäten wie Depressionen oder Substanzmissbrauch
- Kognitive Übungen und Ergotherapie zur Funktionserhaltung
- Bei schwerer Demenz: Antidementiva und Verhaltenstherapien
Eine frühzeitige Diagnose und konsequente antiretrovirale Behandlung sind entscheidend, um das Auftreten und Fortschreiten kognitiver Beeinträchtigungen bei HIV-Patienten zu verhindern oder zu verlangsamen.